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Gaffe, 1991

Projekt: Kunst auf Zeit / Gruppe 77



[gaffe] Die Plakatwand, ein Medium der Öffentlichkeit, wurde durch diese Arbeit mit ihren eigenen Mitteln, dem Plakativen, dem Vereinfachenden, konfrontiert. Die scheinbare Intimität überdimensionaler Bilder wurde mit der kleinen, versteckten persönlichen Intimität des Privaten vertauscht. Dem Betrachter wurde das von ihm von den Werbemitteln aufgezwungene genuß- und lusterregende Beschauen als eindringliches und damit aufdringliches Gaffen, als Voyeurismus bewußt gemacht.

Das Museum - der Ausstellungsraum, läßt dieselbe Arbeit in einem völlig anderen Licht erscheinen. Der Akt des "Gaffens" verliert in diesem Umfeld die Peinlichkeit des "Voyeurismus". Der Betrachter erkauft sich die Legitimität, die Grenzen der Intimität zu überschreiten. Die soziale Realität wird zur Künstlichkeit.

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[gaffe - detail]