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Der dynamisierte Augenblick

Zoetrop* / Optokinetisches Objekt, 2011





[Der dynamisierte Augenblick, 2011 Foto: Doris Jauk-Hinz]
Das optokinetische Objekt visualisiert durch die mechanische Aneinanderreihung von Augenblicken Bewegung. Einem forscherischen Ansatz folgend, ist das Zoetrop ein Beispiel für die Darstellung von visuellen Wahrnehmungsprozessen, welche die Illusion von bewegten Bildern erzeugt.
Das Zoetrop besteht aus einer metallenen Trommel mit regelmäßig angeordneten, senkrechten Sehschlitzen. Die Anzahl der an der Innenseite befindlichen Einzelbilder entspricht der Anzahl der Schlitze. Wird die Trommel um die eigene Achse gedreht, entsteht durch das schnelle Vorbeiziehen der Schlitze vor dem Auge ein ständiger Wechsel von Bild und Dunkelheit. Die Trägheit der Augen führt zur Verschmelzung der Einzelbilder. Die sprachliche Benennung des visuell Wahrgenommenen geschieht dabei durch die Abfolge von sich gestaltenden Einzelbildern in der Zeit. Erst durch die Dynamisierung der Augenblicke wird das sich aufbauende Rad sichtbar. Das Zoetrop [gr.: zoe = Leben, tropo = wenden] wird auch Lebensrad genannt. Damit ist es Metapher dafür, dass Bewegtes im visuellen Bereich als belebt wahrgenommen wird.



Zoetrop*
William George Horner (1786-1837)

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