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Vorgeschichte

Ein ähnliches Projekt, "Daily Game", wurde während eines 3-monatigen Aufenthaltes in der Fremde als Artist in Residence in Kanada realisiert. Das Erforschen der soziokulturellen Lebensräume von Frauen und das Festhalten von kulturellen Einschreibungen in unterschiedlich großen Städten - von der 2500 Einwohner-Gemeinde bis zur multikulturellen Millionenstadt Toronto - stand damals im Vordergrund.
Im Gegensatz dazu ist das „Alltägliche Spiel“ in der Heimatstadt Kapfenberg die Beobachtung eines vertrautes Spiels in der Stadt, die für die persönliche Sozialisierung maßgeblich beteiligt war.


Konzeption und Festlegung der „Spielregeln“ des „Alltäglichen Spiels“ in Kapfenberg

  • Festgelegte Struktur durch die Auswahl der Orte
    11 Orte bilden, selbstverständlich nur stellvertretend für weitere, die dichte soziale Struktur von Kapfenberg am Beispiel von Kommunikationsknotenpunkten und Ausbildungsstätten ab. Es sind dies Schulen, an denen Kommunikation, kulturbildender und erhaltender Informationstransfer stattfindet, an denen Tradition und Innovation zusammengeführt wird. Sie reichen von der ältesten Volksschule – die Urform der heute noch immer erstrebenswerten Gesamtschule – bis zur spezifischen Ausbildung in der Fachhochschule.

  • Snapshots – der Zufall bestimmt
    Durch die Bestimmung der Orte, ausgewählt nach ihrer Funktion, wurde die Struktur festgelegt. Der Ort bestimmt implizit wer sich dort aufhält, neben der kommunikativen Funktion von Orten sind sie psychologischer Bestandteil eines persönlichen Lebensraumes. Der Zufall bestimmte letztlich die subjektive Beobachtung der PartizipientInnen an ihren Orten. Die gewählte Position für die Erstellung des Snapshots, stets von der Seite, ermöglichte die Abbildung der Dynamik des Moments.
    Die Aufnahmen von Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern entstanden im Zeitraum von 2 Monaten im Frühjahr 2006 an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten. Nach erfolgtem Snapshot wurden alle Beteiligten um Erlaubnis zur Veröffentlichung gebeten, weiters um Namen, Beruf, Geburtsdaten und Kontaktadressen. Die Bereitschaft zur Beteiligung am „Alltäglichen Spiel“ war hoch, unendlich viele Fotos sind entstanden, doch nur eine begrenzte Anzahl konnte veröffentlicht werden.

  • Auswahl von 33 Fotos – wie das Leben so spielt
    Das Zusammenspiel von festgelegten Strukturen, Zufall und subjektiven, persönlichen Kriterien bestimmt wie Entscheidungen getroffen werden. Entscheidungen, die an einem anderen Ort, zu einem anderen Zeitpunkt zu einem anderen Ergebnis führen würden - eben ganz wie das Leben so spielt.

  • Zeitrahmen - 1 Jahr danach
    Bis Ende 2007 werden an 11 Orten je 3 Fotos in Lebensgröße zu sehen sein. Zusätzlich befinden sich alle 33 Abbildungen - von in Kapfenberg lebenden bzw. arbeitenden, oder sich in Ausbildung befindlichen Menschen öffentlich ausgestellt auf Fahnen auf dem öffentlichsten Ort, dem Platz vor dem Rathaus. Fahnen, die als sichtbares Zeichen der Achtung für das alltägliche Tun der Menschen in Kapfenberg stehen. Das Spiel führt zu einer dynamischen Win-Win-Situation – kollektiver Nutzen in einem menschgerechten Fortschritt.

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